Stress, Traumata und Junkfood. Es ist also möglicherweise die Kombination aus mehreren Faktoren, die der Schlüssel dafür sein kann, warum Dein Hund sich kratzt, sich offene Hautstellen zufügt, die nur schwer wieder zuwachsen. Was aber dann sinnvoll tun? Wo setzt man an? Kommen wir hier zu einem kleinen Fahrplan, den du zuerst einmal umsetzen solltest.
1. Ektoparasiten ausschließen
Der erste Gang ist der zum Tierarzt, der ausschließen sollte, ob ein parasitärer Befall vorliegt.
2. Kotprofil bei Verdauungssymptomen
Ist die Verdauung mit involviert, zeigt der Hund Durchfall, sollte in jedem Fall auch ein Kotprofil auf Endoparasiten veranlasst werden.
3. Fütterung überprüfen
Es ist kein Hexenwerk das angebotene Futter mal näher unter die Lupe zu nehmen oder vom Tierernährungsberater prüfen zu lassen, ob es für den Hund wirklich so geeignet ist, wie man meint oder wie es einem nahegelegt wurde.
Der nächste Schritt ist dann entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Das kann eine Fütterungsumstellung sein. Und nein, Du musst nicht zwingend barfen, auch wenn das für sehr leidgepragte „Allergiker“ oft das Beste wäre. Denn wenn du die Nahrung selbst zusammenstellst, hast du einen größeren Spielraum. Ich habe einige Hunde in Behandlung, bei denen konnten wir jedoch auch durch hochwertiges Nassfutter vieles erreichen.
Den eigenen Alltag solltest du auch gut prüfen und einmal spiegeln, welche Situationen möglicherweise dazu führen, dass dein Hund zu viel Stress aufnimmt, den er über die Haut loszuwerden versucht. Wie geht es dir selbst? Bist du eher der Fels in der Brandung oder der nervöse Flummy? Je mehr Ruhe und Vertrauen du ausstrahlst, umso besser für deinen Hund.
Das gilt auch für Dogwalks, also Spaziergänge. Wenn Hundebegegnungen zum Spießrutenlauf werden, weil sich dein Hund nicht benehmen kann, weil er andere anpöbelt oder andere Situationen auftreten, horch bitte mal in dich, wie du dich in dem Moment fühlst. Bist du der Buddha für deinen Hund, wie meine geschätzte Hundekollegin Riccarda Kreickmann (Hundegeflüster-Podcast) es so schön sagt oder denkt dein Hund er muss auf dich achtgeben?
Natürlich ist es immer besser sich möglichst früh fähige Hilfe an die Seite zu stellen. Sei es einen Hundetrainer, der dir und deinem Hund dabei hilft ein entspanntes Team zu werden. Aber auch einen Tierernährungsberater oder/und Tierheilpraktiker, der mit Hautgeschehen firm ist. Werden dann die richtigen Maßnahmen ergriffen, wird sich dein Hund hoffentlich nach einigen Wochen bereits etwas wohler in seiner Haut fühlen.
Erwarte bitte keine Spontanheilungen. Gerade Hautprobleme brauchen ihre Zeit. Je länger eine Baustelle entstehen konnte, umso länger braucht es sie zu entfernen. Das heißt du musst hier unter Umständen mit 2-5 Monaten Geduld und „Arbeit“ rechnen. Pipo und ich arbeiten übrigens auch noch an uns. Zwar weniger an Hautbaustellen, aber daran ruhiger zu werden. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, also üben wir uns in Geduld und sind zuversichtlich, dass wir es bestimmt schaffen werden.